An Heiligen Wassern
Die Lötschberg-Südrampe ist einer äusserst starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Erst die Suonen machten die Landwirtschaft in diesem Gebiet einst überhaupt möglich. Unter schwierigsten Bedingungen wurde das Wasser in rund 20 Suonen aus dem Baltschiedertal hergeleitet, um die Felder, Wiesen und Weinberge zu bewässern und die Dörfer mit Wasser zu versorgen.
Im Wallis werden sie «Heilige Wasser» genannt. Es sind jene Wasser, welche in zum Teil spektakulären Wasserleiten (Suonen) von den Gletschern und Bergbächen über viele Kilometer aus den Tälern in die trockenen Südhänge des Rhonetals hinausgeführt werden. Die äusserst gefährliche Arbeit an und entlang den Suonen – und vor allem bei deren Bau – forderte immer wieder Menschenleben, weshalb die Walliser ehrfürchtig vom Heiligen Wasser sprechen.
Erlebnisreiche Wanderungen
Viele der Suonen sind heute noch in Betrieb und werden sorgfältig unterhalten. Zahlreiche Wanderwege entlang dieser historischen Wasserläufe laden zu abwechslungsreichen und erlebnisreichen Wanderungen ein und werden dank der Feuchtigkeit von einer artenreichen Flora gesäumt. Waren es früher einmal rund 600 Suonen, welche eine Länge von rund 1800 Kilometern aufwiesen, so sind es heute noch deren 200. Die ersten architektonischen Kunstwerke reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück.
Auf den Suonen «Nirwärch» und «Gorperi» im Baltschiedertal
Uralt, spektakulär und ein absolutes Muss für Wandernde sind die historischen Wasserleitungen «Niwärch» und «Gorperi» im Baltschiedertal. Für Geübte ist diese Wanderung eine wunderschöne Rundtour mit herrlichen Aussichten. Von Ausserberg geht’s auf der rechten Talseite der Suone «Niwärch» entlang ins Baltschiedertal, und auf der linken Seite auf der «Gorperi» wieder talauswärts nach Eggerberg. Die schwindelerregenden und steil abfallenden Passagen, welche teils über hölzerne Chännel führen, können dabei auf sicherem Weg durch einen Stollen umgangen werden.
Rundwanderung Niwärch – Undra
Nachdem die Wandernden auf der Suone «Niwärch» die Fassung im Baltschiedertal erreicht haben, nehmen sie den Rückweg nicht über die «Gorperi» nach Eggerberg, sondern folgen der «Undra» wieder Richtung Ausserberg. Wie der Name schon sagt, führt die «Undra» unterhalb der Wasserleite «Niwärch» das Wasser talauswärts nach Ausserberg. Für diesen rund 5.5 Kilometer langen Weg benötigt man rund 1 Stunde und 45 Minuten.
Gemütliche Rundwanderung entlang der «Niwa»
Diese rund 1.5 Stunden dauernde Rundwanderung startet in Raron. Von dort folgen die Wandernden dem Kulturweg Richtung Ausserberg und biegen beim Weindorf St. German den entsprechenden Wegweisern folgend links ab. Der Weg führt alsdann der Suone «Niwa» entlang in Richtung Raron. Am Schluss geht es über einen steilen Abstieg zurück zur Rarner Burgkirche, wo sich das Grab des bekannten Lyrikers Rainer Maria Rilke befindet.
Manera, Stägeru, Lüegjeru…
Das sind die Namen von weiteren Suonen an der Lötschberg-Südrampe und ihren Seitentälern, dank welchen es möglich war, in einer der trockensten Regionen der Schweiz leben und überleben zu können. Auch an diesen Wasserleiten führen herrliche Wanderwege mit wunderschönen Aussichten aufs Rhonetal entlang. Und als besonderer Leckerbissen wartet noch eine spektakuläre Querung der Hängebrücke über den Jolibach bei Niedergesteln.
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Medienmitteilung
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- PDF: MM_Lötschberg-Region_An Heiligen Wassern
- Word: MM_Lötschberg-Region_An Heiligen Wassern
Für weitere Informationen (Medien):
Jürg Krattiger, Medienstelle Lötschberg-Region, c/o Gretz Communications AG,
Zähringerstrasse 16, 3012 Bern, Tel. 031 300 30 70
Beitragsbild: © Lötschberg-Region_Andrea Soltermann
Über die Lötschberg-Region: Die Lötschberg-Region ist vor allem dank des Höhenwegs an der BLS-Lötschberg-Südrampe zwischen Brig und Hohtenn bekannt, aber nicht nur! So befindet sich ein grosser Teil davon im UNESCO-Welterbe Jungfrau-Aletsch und lädt zu Wanderungen in die imposanten Seitentäler mit tiefen Schluchten und spektakulären Suonen (Wasserleitungen), Berg- und Klettertouren und Besteigungen bekannter Berggipfel ein. Und sie liegt am Pilgerweg Disentis – St. Maurice, wo man bei einem Wander-Zwischenhalt die Burg- und Felsenkirche mit dem Grab des Lyrikers Rainer Maria Rilke in Raron besucht. Ein Geheimtipp schlechthin ist der Kulturweg, welcher durch das Weinanbaugebiet zwischen Ausserberg und Raron führt und viel Altes und Neues über Brauchtum, Kultur und Walliser Spezialitäten aus Küche und Keller vermittelt.