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Gretz Communications AG

Zähringerstrasse 16
CH – 3012 Bern
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Scheibensprengen "Schiibesprenger" Oeschgen, Aargau, Schweiz © Philipp Kunzli

Aargau Tourismus: Fasnacht als Auftakt zahlreicher Brauchtümer

Der Kanton Aargau befindet sich, teilweise bereits seit Ende Januar mitten im Fasnachtstreiben. Klar ist, dass sie dieses Jahr etwas anders ausfällt. Aber auch als Online-Ausgabe sorgen motivierte Tambouren, eingefleischte Fasnächtlerinnen und gewitzte Schnitzelbänkler mit Videos für beste Unterhaltung Zuhause und ein Lachen im Gesicht, wie sich das für die fünfte Jahreszeit gehört.

2021 ist alles etwas anders. Trotzdem versuchen einige Vereine, Dörfer und Städte fasnächtliche Stimmung zu verbreiten. Ganz im Sinne der Fasnächtler, die sich seit jeher durch äussere Umstände und politische Vorgaben nicht so einfach unterkriegen lassen.  

Digital und coronakonform
Die Fasnachtskultour Laufenburg ist ein grenzüberschreitender Stadtrundgang in den Altstädten beider Laufenburg. Er befasst sich mit den ansässigen Vereinen und örtlichen Traditionen. Thematisch bewegt er sich zwischen den ersten Klängen der frühmorgendlichen «Tschättermusik» am 1. Faissen und dem letzten Knall der «Bööggverbrennung» am Aschermittwoch. Der Stadtrundgang ist mittels App begehbar. Ein einzigartiges Erlebnis in der fünften Jahreszeit! 
«Eis uf d’Ohre», und auf die Augen, gibt es mit dem Fasnachtsradio in Muri: Dank dem närrischen Radio schwappt der Fasnachts-Spass vom 11. bis 16. Februar direkt in die heimischen vier Wände – und das ohne gesundheitliche Risiken. Behaupten zumindest die Macher.
Digital und absolut coronakonform kommt auch die diesjährige Fasnacht in Baden daher: Auf der Website der Spanischbrödlizunft finden sich die Fasnachtszeitung als E-Paper, ein cooler Wettbewerb und amüsante Videos von Schnitzelbänklern. Diese handeln etwa von der Urteilsvollstreckung des «Füdlibürger-Prozesses» bis zu «Blächschade» und «Ultimo giro». Unter dem Hashtag #nullnummer21 tummeln sich zudem alle Fasnachts-Einträge im Netz.

Analoge Fasnachtsfenster, Brünnen und ein Postenlauf
«Ab auf die Sightseeingtour!» heisst es in Villmergen, und zwar analog: Seit Ende Januar können im ganzen Dorf kreative Fasnachtsfenster bestaunt werden. Auch in manchen weiteren Ortschaften waren die Bewohneri*innen kreativ. Zum Beispiel in Muri, Buttwil, Siglistorf, Klingnau, Laufenburg, Kaiseraugst oder Kaisten. – Ein Spaziergang mit selbstgebrautem Heissgetränk durch die Dörfer und Städte lohnt sich.
In Würenlingen sind es die Brünnen, die wie jedes Jahr aufwändig herausgeputzt werden. Und bei jedem Brunnen wartet laut Mitgliedern der Guggemusik «Eichlefääger» eine Überraschung hinter dem gescannten QR-Code.
Am Sonntag, 14. Februar ab 13.30 Uhr laden die «Oberholzhäxe» in Uezwil zum lustigen, kostümierten Postenlauf durchs Dorf. Teilnehmen kann man dieses Jahr pandemiebedingt höchstens in Vierergruppen und nur auf Anmeldung unter Telefon 079 885 48 04. Versprochen werden diverse Spiele – bei fast jedem Wetter.

 Scheibensprengen vom Boll in den Sisslebach
«Schiibe, Schiibe überriibe, söll em Schatz is Näschtli flüüge!» lautet der typische Fasnachtsspruch der Scheibensprengerclique aus Oeschgen. Das Scheibensprengen ist ein Feuerspektakel, das man mindestens einmal im Leben gesehen haben muss. Und eine besondere Kunst, da nicht jede Scheibe zum leuchtenden Feuerschweif wird. Die Scheibensprengerclique sorgt dafür, dass am Sonntag nach Aschermittwoch, der sogenannten «alten Fasnacht» alles bereit ist: Handtellergrosse Holzscheiben aus Hagebuche, etwa zwölf Zentimeter breit und zwei Zentimeter dick, werden vor Weihnachten geschnitzt und getrocknet. Elastische Haselgerten dienen dem Wegsprengen und erinnern an das «Hornussen».
Der perfekte Ort für das Scheibensprengen ist das Boll, eine Anhöhe über dem Sisslebach, wo sich beim Eindunkeln jeweils zahlreiche Schaulustige versammeln. Seit 1977 ist ein mit Stroh umwickeltes und mit Stoff überzogenes vier Meter grosses Speichenrad, das die Sonne symbolisiert und mit einer Eisenstange gedreht wird, die Hauptattraktion. Die Sprenger zünden die Scheiben im hell lodernden Rad an und «sprengen» sie mit den Gerten über ein schräges Brett Richtung Landstrasse in die Nacht hinaus und hinunter ins Tal. In diesem Jahr findet das Scheibensprengen nur vereinsintern statt.

Abschluss mit der «Lätschete»
Die traditionelle Fasnachtszeit in Bad Zurzach dauert jeweils vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Aschermittwoch. Völlig unerwartet – aber regelmässig – verstirbt in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch der geliebte Prinz Karneval. Pünktlich um 18.00 Uhr am Aschermittwoch beginnt der Trauerumzug, die «Lätschete». Da Prinz Karneval verbrannt wird, «lätschen» die Heulweiber, daher der Name. Dieses Jahr wurde sie leider abgesagt – es ist zum «Lätschen».
Prinz Karneval wird von schwarz gekleideten, trauernden Fasnächtlern und Hüülwybern bis zur Rheinbrücke begleitet und dort angezündet. Die brennende «Leiche» nehmen die Fluten des Rheins mit sich, während sich die heulenden Trauergäste aufs Leidmahl freuen. – Und auf die nächste Fasnacht, hoffentlich dann wieder vollkommen analog statt digital.

Bilder finden Sie hier.

Medienmitteilung:

Für weitere Informationen (Medien):

Gere Gretz und Cornelia Etter, Medienstelle Aargau Tourismus,

c/o Gretz Communications AG, Zähringerstr. 16, 3012 Bern,

Tel. 031 300 30 70, E-mail: info@gretzcom.ch

Beitragsbild: Scheibensprengen „Schiibesprenger“ Oeschgen, Aargau, Schweiz © Philipp Kunzli